kompakt | Stützung des Schweizer Zuckers

Schweizer Zucker ist ein zentraler Rohstoff für die einheimische Lebensmittelindustrie. CHOCOSUISSE und BISCOSUISSE vereinen Unternehmen aller Grössen, die zusammen rund 40 % des Schweizer Zuckers verarbeiten. Neben der Süsswaren- und Schokoladenbranche wird der Zucker auch in der Produktion von Backwaren, Getränken und weiteren Lebensmitteln eingesetzt.

2017 wurde in der EU die Zuckerquote abgeschafft. Aus Sorge vor einem möglichen Preissturz und einer Importflut in die Schweiz führte man 2018 einen Mindestgrenzschutz für Zucker ein, der bis heute besteht und bei 7 Franken pro 100 Kilogramm liegt. Diese damals befürchteten Szenarien sind jedoch nicht eingetreten. Mittlerweile haben sich die Zuckerpreise erholt, und die EU-Zuckerpreise erreichten Ende 2023 nahezu das Doppelte des EU-Richtpreises und liegen heute immer noch deutlich über diesem Niveau. Weitere Informationen zum Zuckermarkt und zur wirtschaftspolitischen Stützung der Zuckerbranche finden Sie in unserem «kompakt» zum Thema Zucker.

Ein Mindestgrenzschutz für Zucker schafft nicht nur Ungleichheiten im Vergleich zu anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen, sondern hat auch schädliche Nebenwirkungen und birgt erhebliche Risiken – insbesondere für die verarbeitende Lebensmittelindustrie wie die Schokoladen- oder Biskuitproduzenten. Da der Rohstoffpreisnachteil im Handel mit der EU nicht ausgeglichen werden darf, steigen die Inlandspreise für Zucker. Dies verschlechtert die Wettbewerbsposition der in der Schweiz produzierten Lebensmittel sowohl auf dem heimischen Markt als auch im Export in die EU. Unternehmen, die sich bereits in einem angespannten Umfeld befinden, sind dadurch gezwungen ihre Produktionsstrategien anzupassen. Dies gefährdet letztlich den Produktionsstandort Schweiz mit seinen über 74'000 Arbeitsplätzen.